Bass, Tenor
Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen,
Verwirret die lustigen Regungen nicht!
Lachen und Scherzen
Erfüllet die Herzen,
Die Freude malet das Gesicht.
Alt, Sopran
Entfliehet, verschwindet, entweichet, ihr Sorgen,
Verwirret die lustigen Regungen nicht!
Bass
Was hör ich da?
Tenor
Wer unterbricht uns hier?
Bass
Wie? Doris und die Sylvia?
Alt
So glaubet ihr,
Dass eure Brust allein
Voll Jauchzen und voll Freude?
Sopran
Und dass wir beide
Jetzt ohne Wonne sollen sein?
Hunderttausend Schmeicheleien
Wallen jetzt in meiner Brust;
Und die Lust,
So die Zärtlichkeiten zeigen,
Kann die Zunge nicht verschweigen.
Bass
Wie aber, die schönste Schäferin,
Was habt ihr vor, wo wollt ihr hin?
Sopran
Bei Buchen,
Eichen oder Linden
Die Blumengöttin aufzusuchen,
Um einen Kranz
Vor unsern teuren Christian
Zu winden.
Der ungemeine Glanz
Von seiner hohen Feier,
So meiner Seele wert und teuer,
Bricht jetzund an.
Tenor
Ihr geht mit uns auf gleichen Wegen.Alt
Wer aber wird die Schafe pflegen.
Wieget euch, ihr satten Schafe,
In dem Schlafe,
Unterdessen selber ein!
Dort in jenen tiefen Gründen,
Wo schon junge Rasen sein,
Wollen wir euch wiederfinden.
Bass
Wohlan!
Geliebte Schäferinnen,
Ihr sollt mit uns nach Hofe gehn
Und unserm freudigen Beginnen
Zur Seite stehn:
Allein,
Wo werden Rosen und Narzissen,
Jesminen, Lilien und Melissen
Zu unsern Kränzen sein?
Alt
Was ist es, ich kann nichts erblicken,
Die Stirnen damit auszuschmücken;
Doch wünsch ich mir, durch mein Bemühen
Die Blumen annoch vor der Zeit
Aus ihrer kalten Gruft zu ziehen.
Komm doch, Flora, komm geschwinde,
Hauche mit dem Westenwinde
Unsre Felder lieblich an,
Dass ein treuer Untertan
Seinem milden Christian
Pflicht und Schuld bezahlen kann.
Was sorgt ihr viel,
Die Flora zu beschweren?
Was wird sich unser großer Fürst
Besonders an die Blumen kehren?
Ein Wunsch, den Treu und Liebe zeigt,
Und der als ein beständig Ziel
Durch Luft und Wolken steigt,
Wird seinen Ohren wohlgefallen.
Drum auf! Lasst euren Lobgesang
Mit untermischtem Paukenklang
Ertönen und erschallen.
Glück und Heil
Bleibe dein beständig Teil!
Grosßer Herzog, dein Vergnügen
Müsse wie die Palmen stehn,
Die sich niemals niederbiegen,
Sonder bis zum Wolken gehn!
So werden sich künftig bei stetem Gedeihen
Die Deinen mit Lachen und Scherzen erfreuen.